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Artikelverwaltung

Die zentrale Artikelverwaltung ist neben der Personen- und Auftragsverwaltung eine der fundamentalen Funktionen des dStore. In diesem Kapitel werden die wichtigsten Features der Artikelverwaltung beschrieben.

Hierarchische Artikelverwaltung

Die Grundlage der Artikelverwaltung ist eine baumartige Struktur, in der die Artikel eingeordnet sind. Dabei kann ein Artikel mehrfach im Artikelbaum vorhanden sein. Die maximale Tiefe des Artikelbaums beträgt 255 frei konfigurierbare Ebenen.

Über die Benutzerberechtigungen ist es möglich, für Benutzer Teilbäume zu sperren.

Eine typische Hierarchie enthält folgende Ebenen:

  • Mandant
  • Artikelgruppe 1..n
  • Artikel
  • Artikelvarianten

Neben der Einordnung der Artikel bringt diese Baumstruktur weitere Vorteile mit sich: Innerhalb der einzelnen Äste des Baums ist eine Vererbung von Informationen gegeben. Wird beispielsweise einer (Haupt-)Artikelgruppe ein Mehrwertsteuersatz zugewiesen, erben alle zu der Gruppe gehörenden Artikel diesen Steuersatz. Der Vererbungsmechanismus bewirkt also eine enorme Erleichterung des Pflegeaufwands. Über die Benutzerberechtigungen ist es darüber hinaus möglich, ganze Teilbäume für einzelne Benutzer zu sperren.

Artikelvarianten

Artikelvarianten liegen im Artikelbaum auf der Ebene unterhalb der Artikel und erben (s. oben) in der Regel alle ihre Informationen vom zugehörigen Artikel. Jede geerbte Information kann natürlich überschrieben werden – typischerweise etwa im Fall von Preis- und Bestandsinformationen. Meist unterscheiden sich die Artikelvarianten in ein oder zwei Merkmalen, beispielsweise Größe und Farbe eines T-Shirts. Die Anzahl unterschiedlicher Merkmale kann jedoch beliebig groß sein.

Eine gute Visualisierung der Varianten erlaubt die Variantenmatrix. Es handelt sich um eine tabellarische Darstellung der Artikelvarianten mit frei wählbaren Informationen für die Tabellenzellen. Konkrete Anwendungsfälle sind etwa die Visualisierung von Lagerbestand bzw. Verfügbarkeit und die optimierte Pflege von Preisen.

Produktart Variantenmerkmale
SchuheSchuhgröße
T-ShirtsFarbe, Konfektionsgröße
MobiltelefonProvider, Vertragsart, Laufzeit

Artikelmerkmale

Zu jeder Artikelgruppe, jedem Artikel und jeder Artikelvariante können verschiedene Arten von Merkmalen festgelegt werden, z. B. Artikelbeschreibung, Artikelkennzeichen, Bestand und Preis.

Jedes Artikelmerkmal hat ein Datenformat (z. B. Text, Zahl, Datum) und kann mit einer Einheit (z. B. Euro, Zentimeter) verknüpft sein. Zudem ist es entweder sprachunabhängig oder einer bestimmten Sprache zugeordnet. So ist beispielsweise der Artikelbestand sprachunabhängig, während Artikelbeschreibungen immer in einer bestimmten Sprache verfasst sind. Weitere Beispiele für Merkmale von Artikeln, Artikelgruppen oder Varianten:

  • Alias-Artikelnummern: Artikelnummern in einem angebundenen Fremdsystem, etwa eines Lieferanten, oder veraltete Artikelnummern
  • Zollinformationen
  • Strecken-Artikel (Direktversand durch den Lieferanten)
  • Kommissions-Artikel (wird erst bei Auftrag bestellt)
  • Bonuspunkte

Zu konkreten Werten von Artikelmerkmalen können Bilder und weitere Binärdaten hinterlegt werden. Es stehen die gleichen Funktionalitäten zur Verfügung, wie sie im Abschnitt „Artikelbinärdaten“, beschrieben werden. Anwendungsbeispiele für solche Daten sind:

  • Hinterlegung von Markenlogos
  • Ampelsymbole für die Verfügbarkeit

Historische / zukünftige Artikelinformationen

Der dStore kann eine Historie zu jedem einzelnen Artikelmerkmal führen, deren Tiefe sich beliebig festlegen lässt. Typische Anwendungsbeispiele sind:

  • Entwicklung des Lagerbestandes
  • Historische Artikelpreise
  • Terminierte MwSt-Änderungen
  • Zukünftige Artikelpreise

Die Visualisierung der Historie erfolgt u.a. im admin_SmartGate. Zahlwerte werden in einem Liniendiagramm dargestellt, alle anderen Werte in einem Gantt-Diagramm. Eine Zoom-Funktion erleichtert die Navigation im Diagramm.

Artikelbinärdaten

Zu jeder Artikelgruppe, jedem Artikel und jeder Artikelvariante können beliebig viele Bilder sowie weitere Binärdaten hinterlegt werden. Dabei kann es sich etwa um MP3-Dateien, Filme oder 3-D-Ansichten handeln. Die Binärdaten werden nach Typen kategorisiert. Beispiele sind:

  • Produktansicht vorne
  • Produktansicht hinten

Zusätzlich zu eigens angelegten Metainformationen (z. B. Spieldauer bei Hörproben) verwaltet das System zu jeder Binärdatei weitere Metainformationen:

  • Beschreibung
  • Größe
  • Dateityp
  • Dateiname
  • MD5-Fingerprint zur eindeutigen Identifizierung
  • Änderungsdatum

Die Binärdaten können manuell vom Nutzer, aber auch automatisiert (z. B. nach einer Artikelnummer-Systematik) über eine Schnittstelle ins System eingespeist werden.

Die Daten können innerhalb der Datenbank abgelegt werden und sind damit auch in verteilten Umgebungen überall verfügbar. Dabei wird jede Datei über ihren „Fingerabdruck“ identifiziert und maximal ein Mal gespeichert – auch wenn sie mehrfach verwendet wird. Auf diese Weise wird die Speicherauslastung minimiert.

XML-Schnittstelle

Über das xml_SmartGate können neue Artikel und Artikelinformationen vollautomatisch in das System eingelesen werden. Das Datenformat ist angelehnt an das standardisierte Katalogdatenformat BMEcat. Bei der Übertragung werden die XML-Daten in der gesendeten Reihenfolge übernommen, mit einem Fingerprint zur Gewährleistung der Datenintegrität versehen und zusätzlich archiviert, um den Prozess später nachvollziehen zu können.

Auf diese Weise können ganze Artikelkataloge oder lediglich ausgewählte Artikelinformationen (z. B. Bestand, nach Eingang einer größeren Lieferung im Lager) übertragen werden.

Das xml_SmartGate ist auf hohe Lasten, Konkurrenz und Transaktionssicherheit ausgelegt. Selbst bei intensiver, paralleler Aktivität durch Onlineshop und Callcenter können Daten nahezu in Echtzeit eingelesen werden.

Auch solche Systeme, die eine Bereitstellung der Daten im XML-Format des dStore nicht leisten, lassen sich über die Schnittstelle anbinden. In diesem Fall kann ein Konverter vorgeschaltet werden, der die nötige Umwandlung vornimmt. Ein solcher Konverter gestattet insbesondere die Übertragung von Daten in Form klassischer Textdateien (z. B. CSV-Format). Somit können beliebige Systeme einfach und schnell angebunden werden.

Facetten-Navigation und Freitextsuche

Das Prinzip der Facetten-Navigation (andere Bezeichnungen sind Facetten Search, Guided Navigation oder „Search and Navigation“) kommt in einer wachsenden Zahl von Webangeboten zum Einsatz. Es hilft Nutzern, sich besonders rasch zu orientieren, indem es Suchergebnisse in einem Zusammenhang präsentiert und diesen zusätzlich nach weiteren Kategorien und der Anzahl der jeweils enthaltenen Elemente aufschlüsselt: Ein Produktfilter gibt Auskunft über weitere Differenzierungsmöglichkeiten bei der Suche, sodass der Nutzer per Mausklick zu einer engeren Auswahl gelangt. Ziel ist es, die Zahl der Entscheidungsschritte zu reduzieren und so den Weg zum gesuchten Artikel zu beschleunigen.

Der dStore unterstützt die Guided Navigation und ermöglicht dabei auch Mehrfachauswahlen (z. B. die Auflistung aller grünen, gelben oder schwarzen Produkte in den Größen L oder XL eines bestimmten Herstellers). Um dem Nutzer die Navigation zu vereinfachen, werden nach der Auswahl eines Wertes alle Werte, die zu keinem Ergebnis führen, „ausgegraut“ und können nicht mehr ausgewählt werden. Auf diese Weise wird verhindert, dass der Nutzer ein „leeres“ Suchergebnis angezeigt bekommt.

Der dStore bietet weiter eine Freitextsuche mit Relevanzsortierung an. In bestimmten Fällen erlaubt die Anwendung eines Stemmings (Zurückführung auf den Wortstamm) dabei eine zusätzliche Optimierung des Suchergebnisses.

Die Freitextsuche ist mit der Facetten-Navigation kombinierbar. Nach Eingabe eines Suchbegriffs kann das Ergebnis mittels Produktfilter weiter eingeschränkt werden.

Während der Eingabe des Suchbegriffs in dem entsprechenden Feld auf der Webseite können dem Nutzer bereits passende Suchvorschläge eingeblendet werden. Die Werte für die Vorschläge werden dem Artikelstamm entnommen.

Bei mehreren Wörtern wird überprüft, ob die einzelnen Suchbegriffe mit UND verknüpft ein Ergebnis liefern. Ist dies nicht der Fall, werden sie mit ODER verknüpft. Dieses Verhalten kann übersteuert werden und eine Verknüpfungsart fest voreingestellt werden.

Wird ein eingegebener Suchbegriff falsch geschrieben und daher nichts gefunden so können dem Nutzer mit der „Meinten Sie“-Funktionalität Alternativen angeboten werden.

Für branchenspezifisches Vokabular ist die Pflege von Synonymen möglich. Zu jedem Suchbegriff wird - sofern gepflegt - zusätzlich mit vorhandenen Synonymen gesucht.

Die Freitextsuche ist tolerant gegenüber diakritischen Zeichen. Es kann also statt „ö“ auch „o“ oder „oe“ eingegeben werden.

Unterstützt wird auch die von bekannten Suchmaschinen angebotene Möglichkeit, einzelne Treffer-Wörter auszuschließen oder über Anführungszeichen eine exakte Suche zu erzwingen.

Selbstverständlich ist neben der Relevanzsortierung (dabei können einzelne Felder unterschiedlich gewichtet werden) eine Sortierung nach allen verfügbaren Artikelinformationen wie Preis oder Verkaufsrang möglich.

Preisermittlung

Jedem Artikel kann eine beliebige Anzahl von Preisen zugeordnet werden. Dabei ist jeder Preis mit einer Währung als Einheit verknüpft. Beispiele für Preise sind:

  • Verkaufspreis
  • Mittlerer Einkaufspreis
  • Sonderpreise
  • Länderspezifische Preise

Wird ein Auftrag angelegt, erfolgt die automatische Ermittlung des Preises in mehreren Schritten auch unter Berücksichtigung der unter Features Auftragsverwaltung beschriebenen Verkaufskampagnen.

Bei der Preisermittlung wird automatisch eine Umrechnungstabelle verwendet. So ist es problemlos möglich, beispielsweise den Preis für einen Artikel in Schweizer Franken zu ermitteln und einen absoluten Rabatt in Euro zu berücksichtigen.

Rabatte und Aufschläge

Rabatte und Aufschläge können für den gesamten Artikelbaum oder für einzelne Äste sowie für bestimmte Personen oder Personengruppen festgelegt werden. Sie können sowohl prozentual als auch absolut bestimmt sein. Rabatte bzw. Aufschläge, die einer Person zugewiesen werden, haben dabei stets Vorrang vor den Werten für eine Personengruppe.

Bestände und Verfügbarkeit

Die Artikelbestände sind als Artikelmerkmale hinterlegt und können über die Historie der Artikelinformationen visualisiert werden. Beispiele für Bestandsinformationen sind:

  • Aktueller Bestand
  • Geplante Zugänge
  • Reservierte Bestände

Ein Artikel ist grundsätzlich öffentlich sichtbar, sobald er aktiviert wurde. In den Warenkorb gelegt und bestellt werden kann er aber erst, wenn die Systemeigenschaft „Verfügbarkeit“ entsprechend gesetzt ist. Damit können zum Beispiel Rückstände bei einzelnen Artikeln realisiert werden. In der Praxis wird neben der Systemeigenschaft meist noch eine Eigenschaft „Verfügbarkeit-Kundeninfo“ mitgepflegt, um dem Kunden differenzierte Angaben über den Lieferstatus machen zu können.

features/item-management.txt · Zuletzt geändert: 13.11.2014 (Externe Bearbeitung)